Verlinkung soll unbezahlbar werden

Und nun zu einer besonders abstrusen Begebenheit. Im Namen des ID Medien Verlages, sind gleich die Blogs Munich Friends, Mein Parteibuch, Augsblog, 123recht und FOB Marketing, abgemahnt worden.

Der Hammer dabei ist aber, der Grund. Sie sollen wegen dem Setzen eines Linkes zu einer Seite, die sich negativ über den ID Medien Verlag äußert, 1.780,20 € bezahlen. Ist es nicht schön anzusehen, wie das deutsche Rechtssystem funktioniert? Wenn einem etwas nicht gefällt, dann setzt man den Streitwert ohne nähere Begründung auf 100.000 € fest und benutzt diesen finanziellen Druck um, den Blogger Mundtot zu machen.

Das hat schon lange nichts mehr mit Recht und Unrecht zu tun, sondern mit finanzieller Macht. Das schöne an diesem Fall und den nicht ganz so unbekannten, abgemahnten Blogs ist, dass hier wenigstens ein Blog darunter ist, der sich dieser Macht ohne weiteres widersetzten wird. Dabei bin ich mir sicher, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen und im Sinne der Blogger, der Meinungsfreiheit und der Gerechtigkeit, auch gewonnen wird.

9 Antworten auf „Verlinkung soll unbezahlbar werden“

  1. das ist ja echt der hammer. nur weil irgendwelche Unternehmen genug Kohle haben, meinen die sich über elementare und notwendige Dinge wie meinungsfreiheit hinweg sezten zu dürfen! das traurige dabei ist, dass diese fiesen machtkämpfe meistens vonseiten der Ankläger gewonnen werden und diese sich für ihre spielchen noch mehr kohle kassieren, da viele angeklagte von anfang an eingeschüchtert werden irgendwelche schuldgeständnisse zu unterschreiben.
    geld und guter ruf zählen für viele leider mehr als die wahrheit!und das ist verdammt depremierend…

  2. Wie krass ist das denn? Darf man denn noch irgendeine Meinung haben? Die deneken auch im Web kann man sich mit ner Abmahnung eine goldene Nase verdienen. Da kann mna nur hoffen das sie da nicht mit durchkommen. Darf ich auch einfach mal so jemanden abmahnen? Mir gefallen soviele dinge nicht wirklich… *kopfschüttelnd*

  3. hab mich da ein bisschen schlau gemacht und von mehreren fällen erfahren, nicht nur bei bloggern, die ähnliche abmahnungen erhalten haben.
    die höhe des betrags variiert von fall zu fall stark, was solche anschuldigungen schon komisch erscheinen lässt.
    zudem untersteht, nach dem neuen blogger-koddex,jeder blogger dem presserecht und hat somit auch anspruch auf pressefreiheit, die ihm keine firma-egal wie reich die sind-absprechen darf.
    meiner meinung nach, sollte man sich also als abgemahnter, nicht von solchen anschuldigungen einschüchtern lassen, wenn die daten, beiträge etc. journalistisch korrekt und gewissenhaft recherchiert und belegt wurden. als student würde ich bei solchen anschuldigungen erstma gar nichts unterschreiben, sondern direkt den anspruch auf einen, von der uni kostenlos gestellten, rechtsanwalt wahrnehmen und mit ihm alles weitere besprechen.
    denn meistens hoffen die abmahner darauf, dass die abgemahnten sich nicht mit der rechtslage auskennen und so, aus angst noch mehr zahlen zu müssen, auf die abmahnung eingehen.

  4. Ok, bei Verweisen auf Rechtswidriges etc ist ja ne Strafe in irgendeiner Höhe ja angebracht – von mir aus wie Falschparken. Ich finde man soll da auch nicht härter bestraft werden als der der das veröffentlicht.
    Brauch ich jetzt schon ein Jurastudium um da nen Link zu setzen? Woher kann ich das entscheiden ob der Inhalt ok ist? Vor Allem was ist wenn sich der Inhalt ändert oder ergänzt wird – muss ich mir die Website zum Zeitpunkt des Linksetzens lokal speichern um das nachzuweisen? ZB setz ich nen Link auf ein Spielportal. Was ist nun wenn sich die Rechtslage ändert uns Spielen verboten wird? Muss ich alle Links die ich mal gesetzt hab kontrollieren, ob die Inhalte noch gesetzeskonform sind? So langsam macht das keinen Spaß mehr:'(

  5. und wie kommen die auf den Streitwert?

    Wie oft wird denn ein Artikel gelesen – wie oft davon auf den Link geklickt – und wer ist überhaupt geschädigt?

    der Reizzer

  6. geschädigt fühlen sich ja wahrscheinlich, wie oben im beitrag ersichtlich wird, die medienkonzerne, deren methoden oder ähnliches kritisiert werden. Da sie ja durch „schlechte publicity“ kunden verlieren. dies gibt ihnen aber immernoch nicht das recht, die blogger, die den link zu einer medienkritischen seite gesetzt haben, zu bestrafen. wenn dies jeder tun würde, könnte man ja im internet überhaupt keine kritik mehr äußern dürfen, was ja nicht im sinne der meinungs- und pressefreiheit ist!
    viele seiten haben statistik und datensatzprogramme, die verfolgen können, wie oft ein beitrag(oft auch mit zurüchverfolgung der IP-Nr) gelesen wird. es gibt auch seiten(technorati) und programme, die eine linkliste mit vielen, meist nicht allen, zu einer bestimmten seite führenden links enthalten.

  7. @susan:
    also das mit den spielen seh ich nicht so dramatisch. ich denke, dass es wenn sich die rechtslage diesbezüglich ändern würde, die meisten seiten eher nicht mehr abrufbar sein werden und die, die aabrufbar bleiben, reskieren ja dann eine hohe strafe zu erhalten, da sie sich ja ab dem momant, in dem das verboten wird, strafbar machen und illegal handeln wenn sie die seiten immernoch öffentlich zugänglich haben.
    aber ich bin auch keine juristin und kann nur meine vermutungen äußern.

  8. Im Fall des ID Medien Verlages, flatterten einigen Bloggern Abmanung wegen einer Verlinkung zu, die ihnen locker mal 1.780,20 € kosten sollten. Der damals ebenfalls abgemahnte Augs.blog, hat sich rechtlichen Beistand genommen und damit der Abmahnung, erfo

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