Konzert beim „Nacht der Nächte“ in Lippstadt

Am 31.10.05 haben wir in Lippstadt im Tivoli Art Cafe gespielt. Dies war nun unser zweites mal, das wir beim Kneipenfestival Nacht der Nächte aufgetreten sind.

Wenn man in einer fremden Stadt in einer Kneipe/Bar/Cafe (ich nenn das mal einfach halber Kneipe) bei einem solchem Fest auftritt, wo zudem noch andere Kneipen ihr eigenes Ding machen, wegen Halloween, ist es immer schwer zu sagen wie es wird. Zum einen hängt es vom Publikum ab, wie gut die Kneipe normalerweise besucht ist, wie weit entfernt die Kneipe vom Zentrum des Geschehens liegt usw..

Die Kneipe lag eigentlich schon relativ außerhalb des Zentrums und war doch etwas kleiner als erwartet. Als wir den Wirt fragten, wie gut besucht die Kneipe beim letztem Kneipenfestival Nacht der Nächte war, sagte er, dass sie nicht so gut besucht war.

Nun ja, als wir anfingen unser erstes Set zu spielen, begann sich die Kneipe ordentlich zu füllen, so dass sich selbst draußen eine Schlange bildete und Leute nicht reingelassen werden konnten, weil in der Kneipe kaum noch Platz war. Zudem stellte sich in kürzester Zeit eine tropische Hitze auf der Bühne ein. Ich hatte selbst in Spanien unseren Bassisten kaum so mit Schweizperlen benetzt gesehen.

Das Publikum hat mitgesungen und getanzt und dem Wirt ging als wir spielten auch noch das Bier aus. Ich denke, wir hatten doch bei weitem mehr Leute begeistern und in die Kneipe locken können, als der Wirt kalkuliert hatte.

Alles in allem, erneut ein äußerst erfolgreicher Auftritt in Lippstadt.

Eigentlich wollte ich noch etwas zu unseren neuen JBL Boxen schreiben, jedoch kann ich da kein objektives Urteil zu abgeben. Aufgrund der Räumlichkeiten und der Tatsache, dass ich fast neben einer der Boxen stehen musste, habe ich von der Box einen nicht wirklich objektiven Klangeindruck bekommen können, dafür aber einen sehr lauten. Das Publikum, der Wirt und die Bedienung haben sich nicht beschwert, von daher denke ich mal, dass es sehr gut gefallen hat.

Lippstadt Vorbereitungen

Da wir am 31.10.05 beim Nacht der Nächte in Lippstadt, so gegen 20.30 Uhr anfangen werden zu spielen, muss vorher das Equipment noch in aller Ruhe aufgebaut werden und ein kleiner Soundcheck absolviert werden.

Wir bemühen uns in der Regel dies dann zu machen, wenn keine Gäste da sind. Zum einen ist es dann doch um einiges entspannter und wenn die Gäste kommen, ist dann schon alles fertig und ordentlich aufgebaut. Ist schon etwas netter, als wenn die Gäste da ein ständiges Rumgewerkel mitbekommen. Auch müssen sich die Leute nicht das Geklimper einzelner Instrumente beim Soundcheck anhören und Mikrofontests mit solch legendären Zählung wie „Einzzzz“, „Zzzzwei“, „Einzzzz“, „Zzzzwei“…

So hab ich erst einmal einen Anruf mit dem Zuständigen des Tivoli Art Cafe gemacht. Wir einigten uns darauf, dass wir gegen 17.00 Uhr ankommen. Selbstverständlich diente der Anruf vor allem der Absicherung, dass bei unserer Ankunft jemand vor Ort ist und uns in den Laden hineinlassen kann.

Da jedoch der 31. ein Montag ist und unser Bassist noch zu arbeiten hat, musste ich den Zeitpunkt im Nachhinein nach hinten korrigieren. So werden wir uns erst ab 18.00 Uhr dort einfinden. Somit werden wir doch noch den ein oder anderen Gast, einen Einblick hinter die Kulissen, des ruhmreichen und glamourösen Showgeschäftes ermöglichen.

Wer sich also die Einzelheiten eines doch eher unspektakulären PA-Aufbaues und Soundcheck nicht entgehen lassen will, sollte sich schon um 18.00 Uhr ins Tivoli Art Cafe begeben.

Ein paar Bekannte aus Oelde wollte auch noch kommen. Na, ob das diesmal klappt…

Radio Berlin Anruf

Gestern rief mich doch während unserer kleinen Probe eine Dame an. Sie sei von Radio Berlin und wollte gerne wissen ob unsere Stücke GEMA frei sind um sie im Radio spielen zu dürfen.
Ich nehme an, dass es sich bei diesem Radio Sender um einen eher kleinen Sender, evtl. sogar Internet Sender, mit knappen Budget handle oder der einfach nur Prinzipientreu ist.

Leider musste ich die Frage verneinen, da wir auf unserer Homepage nur Coversongs von bekannten Stücke haben und somit GEMA Songs im Repertoire.

Wir arbeiten zwar zur Zeit an eigenen Stücken, welche jedoch bei einer Pressung auf CD, unweigerlich bei der GEMA angemeldet werden müssen. Evtl. werden wir sie vor der Pressung, kostenfrei in das Internet stellen können, aber genaues wissen wir da selber noch nicht.

Kneipenfestival Lippstadt

Und noch einmal spielen wir dieses Jahr beim Lippstädter Kneipenfestival „Nacht der Nächte“.

Das spätjährliche Kneipenfestival „Nacht der Nächte“ findet diesmal am 31.10.2005 statt.

Diesmal haben wir das Vergnügen im „Tivoli Art Cafe“ am Lippertor 2 zu spielen.

Der Gast

Was macht einen Gast aus?

Ein Gast hat das Recht der gastlichen Behandlung und das man auf seine Wünsche eingeht. Jedoch ist dies nicht einseitig, denn auch der Gast ist an die Regeln der Gastumgebung und gegenüber dem Gastgebers gebunden und sollte diese respektieren.

So sieht man es immer wieder, dass Touristen sich im Urlaubsland nicht an die dortigen kulturellen Gegebenheiten halten und sich wie die Axt im Walde aufführen. Nicht selten, sind es aber eben diese Menschen, die von hiesigen Ausländern (früher auch korrekt Gastarbeiter genannt), sie sollen sich hier doch hier gefälligst anpassen und hiesige Regeln befolgen.

Es gibt also nicht selten Menschen, die egal in welcher Rolle sie sind, ob Gastgeber oder Gast, immer alle Rechte für sich beanspruchen und den anderen die Pflichten aufbürden wollen.

Bin ich als Gast zum Essen eingeladen, ist es üblich, dass der Gastgeber die Kosten für das Mahl übernimmt und mich dabei bekocht oder kochen lässt. Sich dabei abfällig über das dargebotene Essen auszulassen gehört sich jedoch nicht. Ebenso es ist unanständig bei einer Restauranteinladung darauf hinzuweisen, dass man doch gefälligst nicht hätte eingeladen werden sollen, wenn man nicht in das gewohnte Stammlokal ausgeführt wird. Abrunden täte hier noch ein sich kontinuierliches Auslassen über das Restaurant und die Vorwürfe gegenüber dem Gastgeber.

Nun mag sich der ein oder andere fragen, was dies alles mit Musik zu tun hat, aber eben solches musste ich erst kürzlich auf einer Hochzeit bei der wir als Band spielten in musikalischer Hinsicht erleben.

Das Brautpaar wünschte sich eine Hochzeitsband mit entsprechend rockiger Gangart. Aus einer früheren Hochzeit und eben aus dem musikalischem Grund heraus, wurden wir dem Brautpaar empfohlen. Dem Wunsch entsprachen wir gerne und so hatte das Brautpaar auch viel Spass an der Musik und beim Tanzen.

Das Problem bestand nun darin, dass einige Gäste genau die Wunschmusik des Brautpaares, nicht nur nicht wollten, sondern auch gar nicht gewillt waren es zu tolerieren. Sie beschwerten sich über die Art der Musik und verlangten andere Musik, ohne dabei die Wünsche des Brautpaares zu berücksichtigen oder gar zu Achten. Ja sie sagten sogar, man hätte sie bei solcher musikalischer Darbietung erst gar nicht zur Hochzeit einladen sollen.

Nun spielen wir ja nicht ständig, sondern nur in kleinen Sets, so dass jeder die Möglichkeit hat, die Musik höflich und kurzzeitig zu dulden oder zu ignorieren oder einfach mal für einen Moment frische Luft zu schnappen. Aber dies hätte ja Rücksicht ihrerseits gegenüber anderen und vor allem dem Brautpaar bedeutet und dies war offensichtlich nicht in ihrem Sinne. Sie gaben dem Brautpaar detaillierte Anweisungen, was die Band zu spielen hatte.

Frustriert und Enttäuscht, dass man ihnen nicht ihre Musik an ihrem Tag gönnte, kamen sie zu uns und baten uns sogenannte Stimmungsmusik zu spielen. Kein Thema, dass wir auch dieses Genre bedienen können und dem Wunsch des Brautpaares nachgingen. Wir fanden aber das Verhalten dieser Gäste als eine Unverschämtheit ohne gleichen. Derartig den Wunsch des Brautpaares nach eigener Musik vollkommen zu ignorieren und sich darüber hinwegzusetzen, ist schon ein dicker Hund.

Wie immer waren zwar die Nörgler dann besänftigt, aber selbstverständlich sind es eben diese sogenannten Gäste, die dann auch zur gewünschten Musik, den Arsch nicht hochbekommen. Da fragt man sich doch, wozu dann das Genörgel? Um den anderen den Spass am Tanzen zu vermiesen?

Ich habe ja schon viele Hochzeiten und auch zahlreiche Feiern als Gast erlebt. Auch bei unterschiedlichsten Nationalitäten mit unterschiedlichen Bräuchen und ich habe immer zur dargebotenen Musik tanzen und feiern können. Auch wenn die Musik mal nicht ganz mein Geschmack ist oder gar zu laut, benötige ich nicht den Ballermann Song und Alkohol um erst in Stimmung zu kommen und mit einer hübschen Frau zu tanzen. Zum Kare oder Foxtrott benötigt man einen x-beliebigen 4/4-Takt und den bietet nahezu jedes Leid. Und alleine kann man zu fast allem zappeln. Egal ob arabisch, russisch, spanisch oder deutsch, dass geht immer wenn man denn nur will. Die Stimmung zum Feiern ist eine Einstellung des Einzelnen und bedarf keiner bestimmten Musik und auch nicht Alkohol.

Bei der Hochzeit meiner Schwester zum Beispiel, legte sie es vereinzelten Gästen klar dar, dass dies ihre Hochzeit sei und sie keine Kritik an Musik oder dem Rauchverbot dulde. Wer damit nicht klar kommt und ihre Wünsche an ihrem Hochzeitstag nicht respektiert, der könne ihr auch gestohlen bleiben.

Ich verstehe nicht, was man für ein Mensch sein muss, wenn man am Hochzeitstag dem Brautpaar ihre Hochzeit vorschreiben tut. Gerade an einem solchen Tag, sollte man sich doch als Gast zu benehmen wissen und dem Brautpaar jeden Wunsch gönnen und respektieren.
Das eigene Ego raus hängen zu lassen und das Brautpaar als Dienstleister herum zu kommandieren, ist für mich einfach nur im höchstem Maße asozial!

Endlich Unplugged mit Perkussion

Der Wunsch die Hochzeit in einer fast unplugged Besetzung (The Big Easy) zu spielen komme ich gerne nach. Bisher haben Roger und ich solch Auftritte nur zu zweit bestreiten können, aber mit Alvaro als unserem Schlagzeuger, haben wir einen exzellenten Perkussionisten zur Hand.

Wir haben bisher noch nie Probleme gehabt selbst reine Rockthemen nur mit Bass und Akustikgitarre gut rüber zubringen, aber der Einsatz der Perkussion macht sich da angenehm bemerkbar. Alvaro arbeitet mir dem Cajón auf dem er stilecht sitzt und zwei Congas. Heraus kommt ein schöner, unverfälschter Akustikklang, der sich perfekt in den Unsrigen einfügt und einfach nur klasse klingt. Es kann ja nicht verkehrt sein, mit einem Perkussionisten zusammen zu arbeiten, der schon für die Gipsy Kings gut genug war.

Mal schauen ob ich ein paar Arrangements für das nächste Jahr ausarbeiten kann, damit wir dieses Konzept der unplugged und Akustikmusik weiter ausbauen können, denn es hat seinen ganz eigenen Reiz und Charme.

Eine Bootsfahrt die ist Lustig…

Mal ein neuer Veranstaltungsort für uns. Ein Schiff auf deren Fahrt eine Geburtstagsfeier gefeiert wird. Vorab eine Jazz Band für die Hintergrundbeschallung und wir diesmal als Duo für den tanzbaren Partyteil.

Obwohl wir schon ein äußerst reduziertes Equipment fahren, fiel der bestellte Bus zum Schiff für die Bands und einige Gäste, doch fast schon zu klein aus. Gerade mal so, konnte der Kontrabass der Jazzband in das innere des Bus gebracht werden. Wäre unser Schlagzeuger auch mit von der Partie gewesen, hätte es hier ein ernsthaftes logistisches Problem gegeben.

Die Jazzband, ein Trio aus Klavier, Saxophon und Klavier besteht aus erfahrenen Musikerkollegen. Allesamt nett und freundlich. Wie wir erfahren ist ihnen Alvaro, unser Schlagzeuger auch gut bekannt und haben auch schon mit ihm zusammen musiziert. Gibt es eigentlich jemanden den Alvaro nicht kennt?

Unter Deck ist die Decke doch etwas niedrig und da sich das Spielen mit dem großem Kontrabass doch als mühsam erweist, leiht sich der Jazzbassist von Roger den E-Bass aus.

Die Stücke aus Jazz und Swingstandards kommen gut rüber. Da habe ich doch gleich ein paar neue Anregungen für den ein oder anderen Song bekommen, den ich noch in unser Repertoire einarbeiten muss.

Zuverlässigkeit

Ein Auftritt am Starnberger See erwartet uns (The Big Easy). Bei der Hälfte der Fahrt kommen wir ans Ende eines Staus, aber gerade noch an die Gabelung zur Autobahnauffahrt in beide Richtungen. Nach allgemeiner Unklarheit und der Beobachtung, dass vereinzelt einige auf die andere Richtung ausweichen, bemühe ich den Verkehrsservice über mein Handy. Komplettsperrung der Autobahn auf beiden Seiten und voraussichtliche Entsperrung in zwei Stunden. Also bis der Stau sich dann gelöst hat und man durchkommt, können noch mal Stunden vergehen. Abgesehen davon ,dass die Zeit zur Entsperrung ja nur eine Schätzung ist und es sich genauso gut um weitere Stunden nach hinten verzögern kann.

Also den Bus seitlich aus dem Stau hinaus manövriert, kurz über das Grün gefahren und einen kleinen Umweg von knapp eineinhalb Stunden in Angriff genommen. Nach ein paar routentechnischen Abwägungen steht die Alternativroute.

Mit einer knappen Stunde Verspätung zur verabredetem Ankunftszeit, aber noch bei Zeiten, kommen wir an und können ohne Probleme unser Set aufbauen, und in Ruhe unseren Soundcheck erledigen.

Neben einem heftigem Schneefall vor einigen Jahren mit dazugehörigen, fast unpassierbaren Straßen, Staus und ebenfalls angesetzter Ausweichroute, waren dies zum Glück die zwei einzigen Gegebenheiten, bei denen wir fast zu einem Auftritt, zu spät gekommen wären. Auch wenn ich immer ausreichend Zeit für die ein oder andere Panne mit einkalkuliere, so ist man ja nie vor den Willkürlichkeit der Welt gefeilt. Aber zum Glück sind wir immer Zeitig zu unseren Gigs angekommen und konnten unseren Ruf als zuverlässige Band bewahren. Da klopf ich doch gleich mal auf Holz und sage Toi Toi Toi!

Ein Ferengi wie er im Buche steht

Man ist das angenehm. Unser neuer Schlagzeuger baut sich richtig in die Band mit ein, was die Aufgaben angeht. Bisher musste ich mich um vieles selber kümmern und hatte dabei die Hilfe von Roger, meinem Bassisten, wogegen sich unser alter Schlagzeuger um rein gar nichts kümmerte. Ob es um Demoaufnahmen ging, Bilder, Instrumente oder gar Fahrzeuge für den Transport, da kam nichts. Dafür wollte er aber umso mehr und das ganze natürlich umsonst, bzw. auf unsere Kosten.

Letzten Endes entstanden so Demoaufnahmen und Bilder ohne ihn, da er weder Geld noch Zeit für so etwas beisteuern wollte und sich auch trotz Zusagen nach knapp einem Jahr um nichts gekümmert hatte. Dies war für uns nicht schlimm, da wir zu der Zeit immer erfolgreicher als Duo Auftritte absolvierten und da das Promomateial, was nun auf uns beide abgestimmt war, perfekt dazu passte.

Obwohl er sich selber nie Zeit für gemeinsame Bilder nehmen wollte, fand er es gar nicht gut, dass es nun ein gutes Bandbild ohne ihn gab und wollte unbedingt da drauf. Wir sagten, dass es kein Problem sei, er solle uns Zeit und Termin für ein gutes Studio nennen, dass ein mindestens genau so gutes Bild zaubern könnte und dann wäre das in Ordnung. Tja und damit hatte sich das Thema schon wieder erledigt, denn das hätte ja auch bezahlt werden müssen und beim Thema Geld, war er ein Ferengi vor dem Herrn.

Auch beim Besorgen ein paar Congas um mal ein unplugged Konzert gemeinsam zu bestreiten, hatte er diese trotz ausreichender Zeit nicht besorgt, weil er behauptete ja nie in die Stadt zu kommen. Pendelte aber selber von Berufs wegen, zwischen zwei Städten hin und her. Gleichzeitig wollte er aber seinen angeblichen Anteil von der Gage, für das Konzert was er aufgrund der fehlenden Congas nicht bestreiten konnte haben.

Selbst bei einer Einladung zu sich zum Grillen, bei dem wir das Grillgut mitbrachten, verlangte er am Ende doch tatsächlich von uns Geld, für eine neu geöffnete Ketschupflasche.
Aber zum Thema Geld gibt es noch etliche Geschichten mit unserem alten Schlagzeuger, die ich vielleicht ein anderes mal zum Besten gebe.

Bei der jetzigen Besetzung ist der Schlagzeuger der Mann in Sachen Fahrzeug geworden. Er hat sich gleich von Anfang an mit darum gekümmert und hat jetzt sogar dahingehend die Fäden in der Hand. Auch was Equipment usw. angeht ist er konstruktiv und aktiv dabei.

Schwere Akustik für einen guten Zweck

Anlässlich der Flutopfer in Asien wurde ein Konzert über mehrere Tage und mit mehreren Bands in der Kreuzkirche in Kassel arrangiert.
Kreuzkirche Kassel -außen

Wir (The Big Easy) machen den Opener, was sich bisher für uns immer als Vorteil herausgestellt hat. An einen Opener hat man wenig Ansprüche, von daher kann man nicht wirklich negativ auffallen, sondern nur gewinnen. Zudem hat man den Vorteil, als einzige Band oftmals einen wirklich ausführlichen Soundcheck zu bekommen.

Problem bei dieser Veranstaltung ist die Kuppel der Kirche und das die Bühne fast genau unter dieser steht. Meine Befürchtungen bezüglich des Sounds halten sich beim Soundcheck noch in Grenzen. Hier ist der Monitorsound wichtiger denn je, da die ganze Kirchenkonstruktion mit einer kleinen Verzögerung den kompletten Sound der PA zurückwirft und man leicht aus dem Takt kommt und nicht genau weiß auf welches der am Ohr ankommenden Signale man achten muss.
Kreuzkirche Kassel - Blick auf das Kuppeldach

Hier macht sich Alvaro mal wieder bestens bezahlt. Bei gewissen Passagen, wie bei denen wo Roger Sechzehntel spielt bekomme ich nur einen Soundbrei vom Monitor und den Kirchenreflektionen zurück. Auch Roger hat hier Probleme mit gemischten Reflektionen von meinem Sound. Alvaro jedoch fährt Rhythmisch wie auf Schienen und wir können uns da Tempomäßig an ihm fest beißen, da auch das Schlagzeug direkt von hinten zu hören ist und kommen so ohne aufzufallen mit den akustischen Problemen zurecht.
Keruzkirche Kassel - Blick auf die Orgel

Die nachfolgende Band mit Sänger und Sängerin haben da erheblich größere Probleme. Sie kommen teilweise aus dem Takt und sogar aus der Tonlage. Nicht das sie schlecht sind, aber da sie lauter sind als wir, werden wohl auch die zurückgeworfenen Reflektionen oftmals lauter sein als der Monitorsound und da orientiert man sich schnell an der falschen Quelle, die dann nochmals den falschen Gesang beinhaltet und man dann zusätzlich irritiert wird.
Kreuzkirche Kassel - Blick vom Altar

Auch wenn unser Auftritt den Leuten wie gewohnt gut gefallen hat, so hoffe ich doch, dass wir nicht noch mal unter solch akustisch, schwierigen Verhältnissen spielen müssen.
Kreuzkirche Kassel - Blick auf den Altar

Kneipenfestival in Lippstadt

Bei der Fahrt nach Lippstadt (für jene die es nicht kennen sollten, es liegt bei Paderborn ) kommt mir doch glatt ein Deja-Vu. Hier war ich doch schon mal. Das Kino mit dem gegenüber liegendem Parkplatz und dieser Bahnübergang.

Man meint ja oft genug irgendwo mal gewesen zu sein, weil oft genug Städte doch eine recht ähnliche Bauarchitektur haben, aber hier weiß ich sofort dass ich ganz bestimmt mal war. Und da fällt der Groschen. Damals mit meiner damaligen Freundin und Bekannten haben wir in diesem Kino den letzten Star-Trek Film gesehen.

Es ist immer so eine Sache, wenn man nicht selber fährt, dann über zig Dörfer und dies Nachts, wo eine Straße aussieht wie die andere. Aber als alter Cineast, erkenne ich ein Kino wenn ich es sehe und hier war ich definitiv.

Das Lokal in dem wir (The Big Easy) auftreten, dass Brauhaus Thombansen, ist eine schnuckelige Kneipe mit eigener Brauerei und auch geschmackvoll eingerichtet. Die Mitarbeiter sind auch alle sehr freundlich und haben Sinn für Humor. Obwohl ich insbesondere bei Auftritten kein Alkohol trinke, lasse ich mir die Gelegenheit bei einer Hausbrauerei nicht nehmen und trotz leerem Magen, die Bierhausmarke servieren. Ist ja noch ausreichend Zeit bis zum Auftritt und wie ich schnell merke, brauche ich die auch, denn auf leeren Magen geht das Zeug ganz schnell in die Birne. Aber nach den zum Essen lecker servierten Baguettes, ist wieder alles in Ordnung.

Später kommt der Veranstalter des Kneipenfestivals, ein südamerikanisch aussehender junger Mann und möchte mit mir reden. Alvaro fängt schon mal an mit ihm auf Spanisch zu sprechen, was aber nicht fruchtet, weil er ein Türke ist und kein Word Spanisch spricht. So kann man sich in einen Türken täuschen.

Am Abend ist der Laden voll bis hinten hin und die Thekenarbeiter tanzen ebenso mit wie die Gäste. Eine schöne Gaudi, aber der anschließende Tinitus führt für mich zum Endschluss, mich endlich nach einem ordentlichen Gehörschutz umzusehen.

Kollegial vs. Unkollegial

Ich habe mich doch gewundert, wie schnell ein Schlagzeuger sein Set abtransportieren kann und uns beim tragen der PA behilflich ist.

Unser früherer Schlagzeuger benötigte immer viel mehr Zeit um sein Zeug abzuladen, bzw. danach einzuräumen und einzuladen, als wir mit dem Abladen unseres Equipments und der PA oder des Abbaus, zusammenräumen und wieder einräumen in die Fahrzeuge. Er benötigte immer so viel Zeit, dass wir ihm grundsätzlich immer beim Tragen helfen mussten. Dabei war es vollkommen egal, ob wir mit nur einem beladenem Fahrzeug oder gar zwei voll beladenen Fahrzeugen ankamen. Wenn wir fertig waren mit unserem Zeug, dann war auf jeden Fall noch etwas von seinem Zeug zu transportieren. Und nicht selten waren es dann aber auch erst die schweren Teile.

Eines Tages hatten wir die Schnauze so gestrichen voll, dass wir entgegen unserer Natur in Slow-Motion auf- und abbauten und noch zusätzlich ein paar Toilettengänge einlegen um mit seiner gekünstelten Lahmheit mitzuhalten. Was letzten Endes alles andere als Effektiv und pure Zeitverschwendung war.

Mit unserem neuem Schlagzeuger ist das alles kein Problem. Er arbeitet genauso gründlich und schnell wie wir. Sollte er früher fertig sein, hilft er uns und umgekehrt. So haben wir in kürzester Zeit unser komplettes Equipment auf und abgebaut.

Aber auch mit anderen Profimusikern haben wir diesbezüglich nur positive Erfahrungen gemacht, aber mit dieser Gilde kann sich unser Ex-Drummer nun wirklich nicht messen

Auftritt Kongress Palais (Stadthalle) Kassel

Auftritt in der Stadthalle Kassel für die Firma T.N.T.. Zum zweiten mal auf der großen Bühne der Stadthalle, aber das erste Konzert mit Alvaro am Schlagzeug.
Nach dem Abendprogramm mit Tänzern, Zauberer usw. bilden wir den sogenannten Abschluss des Abends.

The Big Easy im Kongress Palais Kassel - Stadthalle

Wir beginnen gleich mit einem improvisiertem Jazz-Crossover-Stück und es grooved von Anfang an. Alvaro wirft nur einen kurzen Blick auf seine Notizen und schon weiß er wie er das nächste Stück zu spielen hat. Bei Stücken die ich beginne, reicht ihm ein kontrollierender Blick auf meinen Taktfuß, um das Tempo erfassen und ohne Schwierigkeiten mit einem Fill-In einsetzen zu können.

Nebenbei haben wir ein paar MiniDisc’s mitlaufen lassen und die Aufnahmen haben auf Anhieb gutes Live-Material ergeben. Für einen ersten Auftritt in der neuen Besetzung ein beachtliches Ergebnis.

Mutti ist die Beste…

Bei Alvaro fällt mir ja gleich auf, dass er uns sofort bei den Proben zur Hand geht. Das fängt beim tragen des Equipments an, dem Verkabeln und zudem bietet er uns auch sogleich Getränke an.

Wenn ich da an unseren letzten Schlagzeuger denke. In den seltensten Fällen hat er mal tragen geholfen oder uns etwas zu trinken angeboten. Oftmals dauerte es bis er zum Proben in den Keller kam, da er noch zu Ende essen musste, was Mutti ihm gemacht hatte. Na gut, Mutter ist Mutter, aber ich denke doch, dass man mit weit über 30 hier und da mal Prioritäten setzten kann und wenn man schon der Mutti nicht ein Nein sagen kann, dann sollte man in dem Alter doch auch wissen, wie man einfach mal früher Essen kann, um Zeitig zum Proben zu erscheinen. Für uns mit einer Stunde Autofahrt, war es ja auch kein Problem da zeitig anzukommen und er war ja praktisch im eigenem Haus.

So hatten wir dann die Zeit selber alles unten zu verkabeln, denn auch nach Monaten in denen wir keinen Gig hatten, stand sein Schlagzeug nicht aufgebaut auf dem Boden. Mit einem unaufgebautem Set lässt es sich natürlich auch schlecht üben. Aber auch für die Anlage die mal bei ihm stand, hatte er keine Zeit gefunden, sie anzuschließen. Das blieb dann uns überlassen, während er brav Muttis Essen aß.

Nicht selten haben wir unten schon mehrere neue Lieder vollständig einstudiert, als er erst vom Essen runter kam.

Ein neuer Schlagzeuger

Nach zahlreichen Unzulänglichkeiten, sowohl in fachlicher, professioneller, wie auch in menschlicher Hinsicht, haben wir uns von unserem alten Schlagzeuger endlich getrennt.

Wir hatten ja noch lange die Hoffnung gehabt, er würde sich mal fangen und endlich an seinen musikalischen Defiziten arbeiten und auch mal üben, aber er verweigerte sich dessen ganz. Zum Schluss war die fachliche Kluft zu hoch, so das er musikalisch unser Niveau bei weitem unterschritt. Auch im Team als Bandmitglied wälzte er schon seit Jahren jegliche Aufgaben auf die anderen Bandmitglieder ab, übernahm keinerlei Verantwortung und selbst auf das Stattfinden von ihm organisierte Konzerte, war kein Verlass.
Da wurde dann doch letzten Endes dieser Schritt Nötig, da selbst musikalischen Laien die Fehler des Schlagzeugers auffielen und uns immer mehr gute Bekannte zu diesem Schritt geraten hatten.

Alvaro unser neuer Schlagzeuger ist uns schon ein alter Bekannter und Vollprofi im Musikgeschäft. Früher spielte schon Roger, unser Bassist mit ihm in einer Band zusammen und wir waren beim ersten Konzert von The Big Easy die Vorgruppe der besagten Band.
Alvaro selbst kommt aus Lateinamerika und ist unter anderem in Kolumbien, den Staaten, Spanien usw. dem musikalischem Geschäft nachgegangen. Dabei hat er mit solchen Leuten wie dem Flamenco Gott, Paco de Lucia und den Gipsy Kings zusammen gespielt. Heutzutage spielt er Schlagzeug und Perkussion in zahlreichen Bands.

Endlich ein Schlagzeuger der Takt- und Tempofest ist. Er beherrscht zahlreiche Rhythmen, Stile und ist flexibel zugleich. Zusätzlich ist er ein hervorragender Perkussionist, den wir in zukünftigen unplugged Konzerten einsetzen können, ohne das wir wie in der Vergangenheit, auf die Rhythmussektion verzichten müssen.

Knapp eine Wochen hatte er, um sich unser komplettes Repertoire anhand von Aufnahmen anzuhören und Notizen zu machen. Nochmals knapp drei mal Proben und fast das komplette Programm steht mit ihm. Wenn ich daran denke, dass wir mit unserem alten Schlagzeuger nahezu vor jedem Auftritt locker drei mal Üben mussten, damit er all die alten Stücke, die wir seit Jahren spielen, wieder einigermaßen korrekt spielen konnte.

Die wenigsten Stücke bedürfen einer Nachkorrektur. Dass Meiste klappt auf Anhieb und klingt so gut wie noch nie. Mit Alvaro herrscht auf Anhieb eine musikalische Harmonie, wie ich sie bisher nur mit Roger alleine hatte. Die Stücke haben Groove und Druck zugleich. Roger und ich sind begeistert.
Hier klappt auch ein echtes, konzentriertes Proben und Arbeiten an den Stücken. Fast drei Stunden konzentriertes und effektives Arbeiten mit nur kleinen Unterbrechungen und klanglich überzeugenden Resultaten. Endlich eine professionelle und zugleich menschliche Arbeitsatmosphäre.